Das Bewerfen des frisch getrauten Hochzeitspaares mit Reis ist wohl einer der bekanntesten Bräuche rund um die Eheschliessung. Dabei geht es darum, dem Ehepaar Fruchtbarkeit zu wünschen. Eine Tradition in gewissen Kulturkreisen ist es, dass die Braut einen Bündel ähren mit sich trägt. Diese verteilt sie dann unter ihren Gästen.
Auch um einen Fruchtbarkeitsritus geht es bei einem Stamm in Kenia, wenn der Vater seine Tochter beim Auszug aus dem Elternhaus mit Milch anspuckt. Dazu ruft er: "Möge dich der Herr mit vielen Kindern beschenken." Danach verlässt die Tochter die Familie. Allerdings nicht bevor ihr zuvor sämtliche Haare vom Hals abwärts entfernt wurden und man sie mit Kokosnussöl eingerieben und mit Sandelholz parfümiert hat.
Fruchtbarkeitsrituale gehören zu den zentralen Bräuchen bei Trauungszeremonien rund um die Welt. Auch die Hochzeitstorte ist letztendlich ein Symbol für Fruchtbarkeit und damit einhergehend für Glück. In alten Zeiten wurde Brot über dem Kopf der Braut zerbrochen. Später klaubten die Hochzeitsgäste Brotkrumen aus den Haaren der Braut und wieder später musste sich das Jung-Ehepaar in einer speziell errichteten Kulisse aus Brotlaibern küssen. Als diese Brotlaibe dann ab dem 17. Jahrhundert von einem französischen Koch verziert wurden, war die erste Hochzeitstorte entstanden.
Neben den Fruchtbarkeitsbräuchen gibt es weitere Traditionen, die sich rund um den Globus ähneln. Dabei geht es immer um Aktionen, die den übergang vom Dasein als ledige Person in den Familienstatus symbolisieren. Oder anders gesagt: Dem Brautpaar sollen durch diese Bräuche Wohlstand, Glück, Fruchtbarkeit und oftmals auch gesellschaftliche Integration bringen.
Die Symbolik des Heiratens schlägt sich auch in den Farben nieder. So trägt zum Beispiel in China die Braut ein hellrotes Kleid. Denn in China symbolisiert Rot die Freude und den Wohlstand.
überhaupt steht die Farbe Rot in vielen Kulturen für die Liebe und das Leben.